Einfluss von Auftausalzen auf die Remobilisierung von auf Filtermaterialien zur Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen zurückgehaltenen Schadstoffen

 Ziel des Forschungsvorhabens war die grundlegende wissenschaftliche Beschreibung und Erklärung des Remobilisierungsverhaltens von bereits auf Filtermaterialien zurückgehaltener Schwermetalle bei der dezentralen Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen unter Verwendung verschiedener Auftausalze. Da es keine Prüfvorschrift im Rahmen des Zulassungsprozesses beim Deutschen Institut für Bautechnik gibt, anhand derer das Remobilisierungsverhalten umfassend untersucht werden kann, gibt es derzeit keine dezentrale Behandlungsanlage für Verkehrsflächenabflüsse, bei der die Filterstabilität bezüglich aufkommensrelevanter Feuchtsalze nachgewiesen wurde.

Zur Klärung des Einflusses von Auftausalzen wurde im Technikum des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft eine Versuchsanlage im Labormaßstab aufgebaut. Anhand dieser Anlage wurden in Säulenversuchen sechs ausgewählte Filtermaterialien zuerst mit den Schwermetallen Kupfer, Zink, Cadmium, Blei und Nickel mit definierten Konzentrationen in Anlehnung an Verkehrsflächenabflüsse beaufschlagt. Nach der Beladung wurden unterschiedliche Feuchtsalzversuche mit reinem Natriumchlorid, mit einer definierten Mischung aus Natriumchlorid mit Calciumchlorid und mit einer definierten Mischung aus Natriumchlorid mit Magnesiumchlorid durchgeführt, wobei den einzelnen Remobilisierungsversuchen jeweils ein neuer Beladungsversuch voranging.

Weitergehende Analysen, wie Korngrößenverteilung, Porenvolumen, Porengrößenverteilung, Schwermetall-Gehalte, spezifische Oberflächen sowie Beschaffenheit der Oberflächen, dienten dazu, unterschiedliche Wirkmechanismen zu identifizieren und das Verhalten der Filtermaterialien bei Auftausalzeinwirkung unter realen Bedingungen zu dokumentieren. Dabei wurden sowohl zwischen den Materialien als auch zwischen den einzelnen Schwermetallen große Unterschiede in Bezug auf die Gefahr und die Höhe der Remobilisierung aufgrund der verschiedenen Auftausalze festgestellt.

Projektleiter Prof. Dr. rer. nat. habil. Brigitte Helmreich
Sachbearbeiter Maximilian Huber, M.Sc.
Finanzierung Bayerische Forschungsstiftung