Pilotprojekt 4. Reinigungsstufe auf der Kläranlage Weißenburg

Erfahrungen im Regelbetrieb

Die weitergehende Abwasserbehandlung im Rahmen der sogenannten 4. Reinigungsstufe gilt als wichtiger Baustein für die Reduzierung der Gewässerbelastung mit anthropogenen Spurenstoffen. Im Rahmen eines Bayerischen Pilotprojekts wurde die Kläranlage der Stadt Weißenburg im Jahr 2017 mit einer 4. Reinigungsstufe ausgestattet. Es kommt ein zweistufiges Verfahren bestehend aus einer Ozonung mit nachgeschalteter Filtration über Sand bzw. granulierte Aktivkohle zum Einsatz.

Schwerpunkte des seit Januar 2020 laufenden Projektes sind die Untersuchung der weitergehenden Abwasserbehandlung zur Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Weißenburg im Regelbetrieb, die Bewertung der Reinigungsleistung sowie die Ableitung von Empfehlungen für den Betrieb. Hierzu wird die Reinigungsleistung mittels eines Messprogramms für Spurenstoffe und weitere prozess- und abwasserrelevante Parameter beobachtet. Neben der Überwachung der Reinigungsleistung stellt die betriebliche und energetische Optimierung der Anlage ein weiteres Ziel der Studie dar. Hierbei steht insbesondere die Möglichkeit der Steuerung und Regelung der Ozondosierung über das ΔSAK254-Konzept im Fokus der Untersuchungen. Zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit erfolgt weiterhin eine Erfassung und Auswertung der Betriebs- und Energiekosten im Regelbetrieb. Darüber hinaus erfolgt eine Bewertung üblicher Verfahren zur Spurenstoffelimination im Hinblick auf Synergieeffekte (z. B. weitergehende P-Elimination, CSB-Reduktion, Verbesserung der hygienischen Ablaufqualität des Abwassers).

Auf Basis der Ergebnisse dieses Vorhabens sollen anschließend Empfehlungen für die Auslegung und den Betrieb von weiteren Anlagen zur Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen in Bayern abgeleitet werden.

Projektleiter Dr. Oliver Knoop
Sachbearbeiter Dr. -Ing. Johann Müller
Projektbeteiligte

Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft, TU München

Stadtentwässerung Weißenburg

Weber Ingenieure

Ingenieurbüro Dr. Resch & Partner
Förderung

Bayerisches Landesamt für Umwelt

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz