Neuer Zeitschriftenbeitrag von Horstmeyer et al. 2016

Zustandsanalyse der bayerischen Kanalisation Teil 2: Zustandserfassung, Sanierungsbedarf und Gesamtinvestitionsvolumen

Horstmeyer et al. 2016

Im Teil 2 dieses Beitrages werden die Ergebnisse der Zustandserfassung, des Sanierungsbedarfs sowie des ermittelten Gesamtinvestitionsvolumens des Projekts „Zustand der öffentlichen Kanalisation in Bayern (Stand 2012)“, präsentiert. Durch die Hochrechnung der im Projekt erhobenen Zahlen kann der aktuelle Zustand der öffentlichen Kanalisation in ganz Bayern prognostiziert werden. Daraus lassen sich der bereits bestehende Handlungsbedarf für Sanierungen sowie der daraus entstehende absehbare Investitionsbedarf für Renovierung bzw. Erneuerung ableiten. Neben den öffentlichen Misch- und Schmutzwasser( MWSW)-Kanälen wurden auch der Zustand der öffentlichen Grundstücksanschlüsse sowie der öffentlichen Schächte ausgewertet. Der Vergleich zu vorherigen Zustandserhebungen lässt zudem ein aussagekräftiges Bild über die Entwicklung der öffentlichen Kanalisation zu. Die Gesamtlänge der öffentlichen MWSW-Kanäle mit sofortigem, kurz- oder mittelfristigem Sanierungsbedarf in Bayern beträgt etwa 12 400 km (14,5 % der gesamten öffentlichen MWSW-Kanalnetze). Die rechnerisch erforderliche Kanalsanierungsrate beträgt knapp 2100 km pro Jahr. Bei einer tatsächlich ermittelten jährlichen Kanalsanierungsrate von etwa 1600 km ist somit eine Steigerung der Kanalsanierungsaktivität von mindestens 30 % erforderlich. Hinzu kommt dabei noch die durch laufende Alterung generierte Erhöhung der sanierungsbedürftigen Kanäle. Der ermittelte Gesamtinvestitionsbedarf für den bekannten sofortigen, kurz- bis mittelfristigen Sanierungsbedarf in Bayern beläuft sich auf ca. 5,8 Milliarden Euro.