MINGA - Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons

Projektbeschreibung

Im Projekt MINGA werden die folgenden Themen behandelt:

• Weiterentwicklung und Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs durch Automatisierung und digitale Vernetzung.
• Aufbau eines Ridepoolingsystems mit 3 bis 5 automatisierten Fahrzeugen im On-Demand (OD) Betrieb und Linienbetrieb eines automatisierten Solobusses und zweier Bus-Platoons in München.
• Simulative Skalierung der autonomen Verkehrsmittel für den Landkreis München.
• Analyse der Umweltwirkungen von autonomen und vernetzten Fahrzeugen im öffentlichen Verkehr.
• Barrierefreie, verlässliche Systeme, die zur Reduzierung von Unfällen und Störungen beitragen.
• Analyse und ggf. Ergänzungsvorschläge der rechtlichen Rahmenbedingungen.
• Einsatz von KI-Methoden und maschinellem Lernen für die Simulation und Optimierung der automatisierten ÖPNV-Syteme

Projektziele

Planung des automatisierten ÖPNV-Angebots einschl. Geschäftsgebiets- bzw. Linienplanung und Haltestellen. Einbindung in die ÖPNV-Tarifstruktur einschl. Tarifsimulationen und eines dauerhaften Finanzierungsmodells. Untersuchung der rechtlichen Rahmenbedingungen für die Genehmigung des Betriebs und der Harmonisierung bestehender Rechtslagen. Einbindung des Ridepoolings in die öffentliche ÖPNV-Mobilitätsplattform inkl. offener Schnittstellen und eines Datenkommunikationsmodells. Schaffung eines neuen digitalen Angebots für Personen mit Mobilitätseinschränkungen.  Anbindung der linienbetriebenen Automatisierte Fahrzeuge (AF) an die existierende verkehrstechnische Infrastruktur (Lichtsignalanlagen, digitale ÖPNV-Beschleunigung). Genehmigung und Betrieb (Fahrzeuge, Betriebshof und technische Überwachung) von 3 bis 5 AF im Ridepooling. Genehmigung und Betrieb des Linienbetriebs eines Solobusses und zweier automatisierter Bus-Platoons. Einbezug der Bedürfnisse von verschiedenen Nutzergruppen, insbesondere von Geh-, Hör- und Sehbehinderten und Vergleich der Nutzerakzeptanz mit bestehenden Systemen. Ermittlung der Umwelt/Emissions- und Effizienzwirkungen mittels einer agentenbasierten Simulation und KI-Methoden. Projektübergreifende Gesamtevaluierung sowie Abgleich weiterer Fördervorhaben des automatisierten ÖPNV-Angebots, v.a. hinsichtlich Nutzerakzeptanz, Barrierefreiheit, Umweltwirkungen und Verkehrssicherheit.

Aufgaben des Lehrstuhls

1. Untersuchung und Bewertung von möglichen Haltestellenkonzepten für autonome Fahrzeuge am TUM-eigenen Testfeld für automatisiertes und vernetztes Fahren inkl. Erprobung von Ein- und Ausstiegsprozesse mit allen Fahrzeugen (ODM-Fahrzeuge, Solobus und Bus-Platoon)
2. Aufbau einer agentenbasierten Verkehrsnachfragesimulation in MATSim zur Darstellung des Münchner Gesamtverkehrssystems sowie die Erstellung von mikroskopischen Verkehrssimulationen, die einerseits die in MINGA definierten und erprobten automatisierten Fahrzeugen mit ihren Eigenschaften realistisch abbilden und andererseits den Vergleichsfall nicht-automatisierter Fahrzeugen realistisch abbilden
3. Kalibrierung der Verkehrssimulationen mittels der im Realbetrieb generierten Daten und Durchführung von definierten Simulationsszenarien. Evaluierung der Effekte eines hochskalierten Betriebs zur Bestimmung von Auswirkungen auf das Gesamtverkehrssystem sowie Klima- und Umweltauswirkungen
4. Definition von Key Performance Indikatoren (KPIs) in einem Gesamtevaluierungsansatzes zur Bestimmung des Zielerreichungsgrads der technischen, gesellschaftlich-sozialen und regulatorischen Ergebnisse
5. Entwicklung und Durchführung eines integrierten Umfragekonzepts (in den Fahrzeugen und online) von Personen mit und ohne Mobilitätseinschränkungen beispielsweise hinsichtlich des Sicherheitsempfindens und zur Definition von Anforderungen und Fragestellungen im Kontext der Verkehrssicherheit